• Oligoklonale Banden: Qualitätskontrolle für IgG-spezifische oligoklonale Banden

Oligoklonale Banden: Qualitätskontrolle für IgG-spezifische oligoklonale Banden

Neben Zellzahl, Differentialzellbild, Glukose-Laktat-Gesamteiweiß-Bestimmung und den Reiber-Diagrammen für Albumin, IgG, IgA und IgM gehört die Diagnose der oligoklonalen Banden (OKB) zu den zentralen Analytikmethoden in der Liquordiagnostik. Der qualitativ sichere Nachweis von oligoklonalen IgG-Banden im Liquor mittels isoelektrischer Fokussierung (IEF) sollte RiliBÄK-konform durch den Einsatz einer entsprechenden Liquorkontrolle gesichert werden.

Qualitätskontrolle für IgG-spezifische oligoklonale Banden

Qualitätskontrolle für IgG-spezifische oligoklonale Banden

Bei subakuten und chronischen Entzündungen des Zentralnervensystems (ZNS) treten im Liquor oligoklonale Banden (OKB) bzw. verschiedene Fraktionen von oligoklonalem IgG im Gammabereich auf. Im Vergleich zu den im Quotientendiagramm ermittelten quantitativen Messungen weisen die OKB eine intrathekale IgG-Synthese mit höherer Empfindlichkeit nach. Liquor-IgG-OKB gelten laut „Handbook of Clinical Neurology“ als robuste und klinisch implementierte Biomarker (Volume 146, 2018, Pages 67-84).

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und Deutsche Gesellschaft für Liquordiagnostik und Klinische Neurochemie (DGLN) haben in ihren Leitlinien bezüglich der standardisierten, qualitativen OKB-Diagnostik fünf verschiedene Befundmuster definiert, wenn parallel im Serum und Liquor gemessen wird:

  • Muster 1: Keine Banden im Serum und Liquor sichtbar (normaler Befund)
  • Muster 2: Nur OKB im Liquor, nicht aber im Serum als Nachweis einer intrathekalen IgG-Synthese
  • Muster 3: Wie Muster 2, allerdings zusätzlich identische OKB im Liquor und Serum als Zeichen einer intrathekalen IgG-Synthese bei systemischer Immunreaktion
  • Muster 4: Spiegelbildliche Verteilung der OKB im Liquor und Serum ohne intrathekale IgG-Synthese (passive Filtration von IgG aus dem Blut in den Liquor)
  • Muster 5: Keine intrathekale IgG-Synthese vorhanden. In der isoelektrischen Fokussierung wird ein Paraprotein (monoklonale Gammopathie) in mehrere eng benachbarte Banden aufgespalten.

In Zusammenhang mit der Diagnostik der oligoklonalen Banden sind Qualitätssicherungsmassnahmen zur Testüberprüfung von zentraler Bedeutung, somit interne und externe Qualitätskontrollen unerlässlich. Bei der internen Qualitätskontrolle zur Überprüfung der oligoklonalen Banden unterstützen wir Sie mit passendem Kontrollmaterial für Ihren IgG-spezifischen IEF-Test (z. B. Silberfärbung, Immunoblot oder Immunfixation im Gel).

2024-07-31T10:59:39+02:00April 21st, 2023|Categories: CSF & Oligoklonale Banden Kontrollen, Klinische Chemie, Latest Publications, Qualitätskontrolle|Tags: , , , , , , , |Kommentare deaktiviert für Oligoklonale Banden: Qualitätskontrolle für IgG-spezifische oligoklonale Banden