Point of Care (POC) Analysegeräte ermöglichen eine schnelle Beurteilung der gemessenen Parameter vor Ort.
Das Ergebnis eines klinisch-chemischen Laborgerätes erzielt eine höhere Sensitivität und Spezifität im Vergleich zu einem tragbaren POC-Gerät. Das liegt neben der hohen Leistungsfähigkeit des Laborgerätes auch an den Bedingungen und gesetzlichen Bestimmungen, die in einem medizinischen Labor erfüllt werden müssen, sowie an dem Fachpersonal und der Präanalytik. Für eine optimale Patientenversorgung sind die Ergebnisse des intern oder extern angesiedelten Zentrallabors essenziell.
Bei der zeitsparenden Analyse von Parametern durch ein POC-Gerät oder bei der Messung durch ein klinisch-chemisches Laborgerät werden Messergebnisse im jeweiligen Referenzbereich des entsprechenden Gerätes beurteilt. Im Gegensatz zu einer komplexen Analyse aus zentrifugiertem Venenblut, mit einem klinisch-chemischen Laborgerät, wird bei Point of Care-Analysegeräten lediglich ein sogenanntes Screening aus einem Tropfen Kapillarblut durchgeführt.
Dieses Ergebnis reicht Notfallmedizinern vorerst aus um eine effiziente Patientenverlegung, eine reduzierte Verweildauer und einen besseren Durchsatz in der Notaufnahme zu ermöglichen. Denn wenn es um die Diagnose eines lebensbedrohlichen Ereignisses geht, sollte den behandelnden Medizinern eine schnelle Entscheidungsfindung ermöglicht werden.
Zeitverzögerungen in der Akutversorgung können sich negativ auf die Gesundheit des Patienten auswirken. In der Notfallmedizin zählt jede Sekunde. Wird beispielsweise ein Patient mit Verdacht auf einen akuten Myokardinfarkt in die Notaufnahme eingeliefert, kann ein POC Analysegerät, wie der BIOspeed Analyzer, anhand von Kapillarblut aus der Fingerbeere innerhalb von nur knapp 15 Minuten den Wert von hochsensitivem Troponin I (hs-cTnl) bestimmen. Die Auswertung auf einem klinisch chemischen Analysegerät im internen oder externen Zentrallabor ist zeitaufwendiger, auch im Hinblick auf oft lange Transportwege der Patientenproben.
Dank der patientennahen Point of Care-Diagnostik können sich Notfallmediziner einen ersten Eindruck verschaffen und die ersten Behandlungsmaßnahmen zeitnah einleiten. Eine detaillierte Laboruntersuchung auf einem klinisch-chemischen Laborgerät erfolgt im Anschluss, wenn der Patient bereits entsprechend notfallmedizinisch versorgt wurde.
Fazit: POC-Geräte und klinisch-chemische Laborgeräte ergänzen sich gegenseitig. Während das POC-Gerät eine schnelle Entscheidungsgrundlage für die Notfallversorgung des Patienten liefert, unterstützen die Ergebnisse des klinisch-chemischen Analysegerätes im Zentrallabor bei der Verlaufsdiagnose und der weiteren Therapie des Patienten.