Mehrere Studien zeigen, dass der Ferritinwert bei COVID-19 Patienten erhöht ist. Teilweise sogar stark. Ferritin ist ein Eisenspeicherprotein, das die Hauptquelle für die Eisenreserven in jeder Zelle darstellt.
Bei der Messung der Ferritinkonzentration im Serum wird die Gesamtmenge des im Körper vorhandenen Eisens bestimmt. Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel und benötigen für Ihre Replikation eisenabhängige Enzymaktivitäten der Wirtszelle und die Zufuhr von Stoffwechselprodukten. Studien haben belegt, dass bei COVID-19-Patienten mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Thrombosen oder Krebserkrankungen die Ferritinkonzentration sehr stark erhöht ist. COVID-19-Patienten mit stark erhöhten Ferritinwerten weisen einen schwereren Krankheitsverlauf und eine höhere Mortalitätsrate auf.
Bei ITS-COVID-19-Patienten liegen die Ferritin-Konzentrationen über 1.000 ng/mL. Die Höhe des Ferritins korreliert mit der Schwere des klinischen Verlaufs. Bei Nachweis einer Ferritinkonzentration > 300 ng/mL ist die OR (Odds Rate) für ein COVID-19-verursachtes Versterben ca. 9-fach erhöht gegenüber eines Ferritinwertes < 300 ng/mL. Um eine Hyperinflammation und die voraussichtliche Schwere des Krankheitsverlaufes bei hospitalisierten COVID-19-Patienten beurteilen zu können, wird, unter anderem durch das RKI, eine frühzeitige Ferritinwertbestimmung dringend empfohlen. Die Organisation „Mediziner4Mediziner“ empfehlen die Ferritinwertmessung im Labor bei hypoxämischen, nicht-intubierten Patienten alle 48 Stunden. Bei invasiv beatmeten Patienten sogar täglich.
Der Messbereich des BIOMED Ferritin Reagenz liegt bei 5 bis 2.000 ng/mL. Die Proben können aus dem Serum und dem Plasma entnommen werden. Reagenz, Kalibrator und Kontrolle gibt es als Ferritin-Komplett-Set (bezogen auf das 3. WHO Referenzmaterial NIBSC WHO 94/ 572).
Die Bestimmung des Ferritinwertes ist eine sogenannte IGeL (Individuelle Gesundheitsleistung). Die Kosten werden nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen, sondern vom Patienten selbst. Eine frühzeitige Bestimmung im Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankungen kann Aufschluss über die Schwere des Verlaufes und die benötigte medizinische Versorgung geben.